0. Zu Beginn
1. Was brauche ich?
2. Wo kann ich was kaufen?
3. Was für Werkzeug?
4. Wie fange ich an?
5. Fertig, was nun?
Hier will ich jedem (der es möchte) eine kleine Hilfestellung geben, die sich neu mit dem Modellbau befassen wollen. Ich will aber gleichzeitig auch darauf hinweisen, dass die hier vorgestellten Möglichkeiten/Materialien nur ein Vorschlag und/oder meine persönliche Meinung sind. Jeder kann später selber entscheiden, was er für "seinen Modellbau" verwenden möchte.
Jeder (oder zumindest viele) haben irgendwann mal für sich entschieden, etwas neues auszuprobieren oder sich für ein neues Hobby zu interessieren. Auch der Modellbau, egal ob Standmodelle, RC oder sonstige Modellbauten, gehören zu einem beliebten Hobby, der überwiegend bei dem männlichen Geschlecht interesse findet. Ich werde hier nur auf den Plastik-Modellbau (Revell) eingehen, da dies mein Hobby ist und ich dazu am ehesten Hilfestellungen geben kann. Informationen zu anderen Modellbauvarianten ( z.B. RC-Modellbau ), müssen auf anderen Internetseiten/ -foren nachgelesen werden.
Hat man sich erst einmal für den Plastik-Modellbau entschieden, lässt die nächste Frage auch nicht lange auf sich warten...... "was brauche ich eigentlich für den Modellbau und wo bekomme ich das her??" Dazu gehen wir mal der Reihe nach durch...
- Den gewünschten Bausatz.
- Die benötigten Farben
- Modellbauwerkzeug
- Ein Platz zum aufstellen
In der Regel bekommt man die Plastikbausätze, Farben, Kleber, Pinsel u.s.w. in jedem Modellbau- und/oder Spielwarengeschäft. Auch in diversen Onlineshops, bei Ebay oder direkt beim Hersteller kann man Modellbausätze erwerben.
Bei den Werkzeugen muss man ggf. auch Baumärkte oder andere entsprechende Läden aufsuchen, da man diese dort eher findet als in Spielzeuggeschäften.
Um ein Modell erfolgreich aufbauen zu können, gibt es unzählige Möglichkeiten und Mittel die man dafür verwenden kann. Die (meiner Meinung nach) 10 wichtigsten Werkzeuge habe ich hier mal zusammengefasst:
1. Der Seitenschneider:
Der wird gebraucht, um die einzelnen Bauteile vom Bausatz aus dem "Ast" zu schneiden.
2. Die Schere:
Die wird gebraucht, um die kleinen Aufkleber ( Decals ) aus dem Papier zu schneiden
3. Die Pinzette:
Mit ihr werden die Abziehbilder in das Wasser getaucht bzw. aus dem Wasser herausgenommen und auf das Modell platziert.
4. Das Cuttermesser:
Mit dem Messer werden z.B. überflüssige Stellen (Grat) abgeschnitten oder Teile vom Modell getrennt ( z.B. Eine Tür wahlweise geöffnet darzustellen )
5. Die Feile:
Mit ihr werden abgeschnittene Bauteile sauber gefeilt, der überstehende Gratrest weg gefeilt oder Übergänge von zwei Teilen gerade geschliffen.
6. Kleine Pinsel:
Diese werden für den Anstrich von kleinen Bauteilen benötigt oder für schmale Farblinien/ -flächen.
7. Große Pinsel:
Diese werden für den Anstrich von mittleren bis großen Bauteilen benötigt.
8. Pinselreiniger:
Der Reiniger wird zum säubern für die Pinsel nach dem Farbanstrich gebraucht. In diesem Fall ein Reiniger für Email-Farben.
9. Zahnstocher:
Für das Umrühren von Farben im Farbtopf vor der Verwendung.
10. Der Kleber:
Er wird zum Ankleben der einzelnen Bauteile benötigt
Diese 10 vorgestellten Werkzeuge bilden die notwendige Grundaustattung und meine persönliche Empfehlung für einen erfolgreichen Zusammenbau/ Anstrich vom Modell. Weitere Werkzeugmöglichkeiten und deren Verwendung findet Ihr unter "Allgemeines --> Materialien".
a) Zuerst einmal sollten alle Bausatzteile aus der Verpackung genommen und auf Vollzähligkeit und ggf. Schäden überprüft werden.
Zu einem Bausatz gehören:
- ein oder mehrere Spritzlinge/Gießäste mit den Bauteilen ( lose oder in Folien verpackt )
- eine Bauanleitung
- ein Abziehbilder-Bogen (Decalbogen)
- Gehäuse ( z.B. Fahrerkabine vom Fahrzeug, etc. )
- ggf. separate Teile ( z.B. Gummireifen )
- ggf. sonstiges Zubehör ( z.B. bei einem Set Farben )
b) Ist alles vorhanden, dann verschafft man sich ein Überblick in der Bauanleitung über die Arbeitsschritte und Erklärungen zu den verwendeten Symbolen. Dort stehen auch weitere Farben, die für das Modell benötigt werden.
c) Nun kann mit dem eigentlichen Bau begonnen werden.
Dazu wird gemäß der Bauanleitung ( beginnend mit Abbildung 1 ) vorgegangen. Jedes dort angegebene Bauteil ist nummeriert und sollte am Gießast wiederzufinden sein. Hat man die benötigten Teile gefunden, werden diese vorsichtig vom Ast getrennt, ggf. sauber geschliffen/gefeilt und anschließend gemäß der Anleitung mit den anderen abgebildeten Teilen verklebt. Es kann auch sein, das erst ein Bauteil mit Farbe angestrichen und anschließend verklebt wird. Hat man die "Arbeitsschritte" in Abbildung 1 fertig, so kann man zur nächsten Abbildung übergehen und wieder nach dem gleichen Prinzip vorgehen. So geht man Abbildung für Abbildung vor, bis alles abgearbeitet ist.
d) Im Anschluss werdem dem Modell noch die Aussenfarben aufgetragen. Meist sind zwei oder mehr Varianten in der Bauanleitung abgebildet, wobei man sich dann für eine Variante entscheiden muss. Nach dem Anstrich sollte das Modell erst einmal gut trocken. Bei einer Lackierung mit Airbrush muss unter Umständen der Vorgang auch ein zweites Mal durchgeführt werden.
e) Zum Schluss werden auf dem Modell noch die restlichen Abziehbilder aufgeklebt. Dazu werden die benötigten Bildteile ( sind ebenfalls nummeriert ) aus dem Decalbogen herausgeschnitten, für ca. 20 sek. in (lauwarmes) Wasser getaucht und anschließend auf dem Modell aufgedrückt. Die Positionen der einzelnen Abziehbildchen sind der Bauanleitung zu entnehmen.
f) Dieser Schritt ist nicht unbedingt ein MUSS, sondern ein KANN. Wer möchte kann über das ganze Modell + Decals mit Airbrush noch eine Klarlackschicht auftragen. Das wirkt etwas wie ein Schutzlack und verhindert ggf. auch das Silbern der Decals (siehe dazu auch Tips&Tricks --> Silbern).
Kurz gesagt: eigentlich nix mehr. Trotzdem hier noch ein paar abschließende Worte:
Hat man alles erledigt und das fertige Modell vor sich stehen, ist es jedem selbst überlassen was man damit tut. Man kann das Modell irgendwo hinstellen, in die Vitrine stellen, an die Decke hängen oder verschenken. Möglichkeiten gibt es genug.
Was man allerdings vermeiden sollte ist, mit dem Modell rumzuspielen. Das sind, wie der Name schon sagt, "Standmodelle" und diese sind auch nur für den Stand gedacht. Die Modelle haben z.T. viele kleine zerbrechliche Teile und sind für stärke Belastungen ( z.B. rumschieben o.ä. ) nicht geeignet. Also am besten einfach nur hinstellen und bewundern.
In jedem Bausatz ist eine ausführliche Bauanleitung enthalten, die Schritt für Schritt die Vorgehensweise abbildet. In den ersten Seiten der Bauanleitung werden auch die benötigten Farben aufgelistet, die für das Modell gebraucht werden.
Die folgende Abbildung zeigt eine typische Liste der Farben:
Die Großbuchstaben in den eckigen Kästchen stehen für die jeweilige Farbe in der Bauanleitung. Es ist übersichtlicher und platzsparender solche kleinen Buchstaben zu verwenden, als jedesmal die langen Farbnamen aufzulisten.
Hinweis1: Jede Bauanleitung hat eine andere Zuordnung von Farbe und Symbol
Unter den Großbuchstaben ist die jeweilige Farbe zugeordnet, wobei zu beachten ist, dass in jeder Bauanleitung eine andere Zuordnung vorhanden ist. Das heisst im Klartext: Wenn z.B. in einem Bausatz die Farbe metallic99 das Symbol F hat, dann kann z.B. in einem anderen Bausatz die Farbe metallic99 das Symbol A haben u.s.w.
Hinweis2: Farbnummern bleiben immer gleich
Auch wenn sich die Buchstaben je nach Bausatz ändern, so bleiben die Farb-Nummern immer die gleichen Nummern. Die Nummern sind anhand der Farbtabelle genau festgelegt und ändern sich nicht. Original Farbtabelle siehe beim Hersteller.
Manche Modelle oder Modellteile brauchen eine Farbe, die es nicht fertig zu kaufen gibt und daher erst zusammengemischt werden müssen. In dem folgenden Beispiel wird für das Farbensymbol K eine Farbe gebraucht, die aus 60% "Grau, seidenmatt 374" und 40% "farngrün, seidenmatt 360" besteht.
Weitere Informationen zum Mischen von Farben und mögliche Hilfsmittel sind unter Tips&Tricks --> "Farben mischen" einsehbar.
Wie in dieser Abbildung zu sehen ist, wird die benötigte "Farbe K" für einen Motor aus einem Fahrzeug benötigt. Die "Farbe K" setzt sich in diesem Beispiel aus 60% Grau Seidenmatt und 40% Farngrün Seidenmatt zusammen, was vorher per Hand angemischt werden muss.
Wichtig: Genügend Farbe anmischen, damit alle Teile/Modell mit der selben Mischung angestrichen werden können.
Manche Bauanleitungen haben in der Liste der benötigten Farben auch die folgende Darstellung zu stehen:
Das hier abgebildete Farbsymbol "S" besteht nicht aus einer Mischung von BasicColor, leuchtrot332 und farblos1.
Diese Abbildung bedeutet nichts weiter, als das alle Flächen die mit dem Farbsymbol "S" gekennzeichnet sind, in 3 Schritten lackiert werden soll.
1. Das Modell mit Basic Color Nr. 3804 grundieren, trocknen lassen
2. Danach mit der Farbe "Leuchtrot, seidenmatt 332" lackieren, trocknen lassen
3. Anschließend mit Farbe "Farblos, glänzend 1" eine Schicht drüber auftragen